mit

mit A. Unterweger „So long, Annemarie“ angefangen (2 Seiten). Den Cixous-Merve-Band gelesen. „Methode ist ein Wort, das mir nichts bedeutet. Es kann keine geben, denn meine Arbeit entspricht einem Liebesverhältnis. Der Text, den ich schreibe, ist für mich ein Wunschobjekt. Zwischen ihm und mir gibt es Tag und Nacht einen Austausch. Ob auf Papier oder nicht ist unwichtig. In gewisser Weise lebe ich fortwährend mit ihm. (…) Im Grunde ist es eben so, als würde mein eigener Körper mit diesem Körper verschmelzen“ antwortet Cixous auf die Frage, was ihre Arbeitsmethode wäre. Ob sie eine hätte. Darüber nachgedacht, auch, dass Cixous solche Sachen sagen kann. Ich könnte das nicht, mir fehlt: die Begeisterung. Ich denke, meine Arbeit entspricht einem Gespräch, einem Dialog. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich durch andere Menschen (durch), das heißt durch meine Zuneigung für diese Menschen (das ist mein Fixierungspunkt, damit ich nicht im Text untergehe). Das, was ich aus mir heraus schreibe, ist eine Bedrohung (für mich, nicht für den Text). Dadurch, dass ich aber in ein Gespräch trete, kann ich dieser Bedrohung entgehen. Zugleich: Jeder Text entsteht nicht durch mich allein, sondern durch den Dialog. Ohne andere Menschen könnte ich nicht schreiben. Das kann niemand, aber es wird ja nach wie vor nicht betont – betont wird vielleicht, dass andere Menschen für das Feedback, Ideen, Lektorat etcetc wichtig sind, aber nicht, dass sie für das Schreiben an sich, dass sie dafür ausschlaggebend sind. Aber das sind sie.

Jeder Text ist ein Gespräch. Abhängig davon, wem ich mich zuneige, verändert sich die Stimme, der Inhalt, die Form.

Jeder Text ist ein intimes Geständnis meiner Zuneigung.

Jeder Text ist ein Versuch, Nähe herzustellen aus einer bedrohlichen Situation (dem Ich) herauszukommen/sich aus einer bedrohlichen Situation (dem Ich) herauszuschreiben.

„Sagen wir also, daß ich mich auf gräßliche Art schlecht fühle, wenn ich nicht schreibe, und auf erschreckende und drohende Weise, wenn ich schreibe“ (Cixous)

M. Maes Comedy angeschaut, als sie sagt, „she has rewritten her fantasy“, fange ich an zu weinen.

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