versucht

versucht zu weinen, aber irgendwie zu erschöpft dafür.

ich hatte noch nie so viele literaturanfragen wie heuer und das obwohl ich mich so zurückgezogen habe. ich frag mich – und das sollte ich nicht -, was gewesen wäre, wenn das nicht notwendig geworden wäre. ich glaube, dass meine literarische karriere zum einen daran scheitert, dass ich nicht hart genug bin, und zum anderen daran, dass die für mich wichtigsten bezugspersonen personen waren, die ich besser nicht in mein leben gelassen hätte.

es ist auch schwierig, ich muss auch damit aufhören, anderen zu erzählen, dass es mich ekelt, wenn mir jemand sagt, dass er meine texte liebt. aber es ekelt mich, weil ich immer automatisch denke, wenn jemand sagt, dass er meine texte liebt, dass er mich ficken will und dann fallen lassen. und ich weiß nicht, wie ich dieses gefühl wieder wegbekomme.

Literatur ist auch nur ficken und fallen lassen.

es ist auch ganz spannend, a. hetzers „pandoras playbox“ und b. galvagnis „moira“ zeitgleich zu lesen, wg der bearbeitung von griech. mythen. ich denke oft darüber nach, dass sich b. galvagni dann einfach ganz rausgenommen hat aus dem literaturbetrieb. dass ich das nicht tun werde, hoffentlich. dass ich irgendwann wieder mehr kraft haben werde als jetzt, hoffentlich.

vll ist es aber auch irrelevant.

1 freund von m1 mitbewohnis sitzt seit monaten im gefängnis, weil er 1 mensch ohne papiere über die grenze nach österreich bringen wollte. das ist so grauenhaft. es ekelt mich so vor europa. und auch vor meinen problemen. es ekelt mich davor, dass es nach wie vor einen alltag gibt. in dieser grauenhaften, ekelhaften welt.

habe beschlossen performativ keinen alkohol mehr zu trinken auf literaturevents. weil mich das ekelt. diese alkohol-literatur-kultur. dieses sich mit bier oder wein niedersaufen auf literaturpartys. weil mich das wahnsinnig ekelt. obwohl ich es gut kann. ich trinke ja im alltag keinen alkohol, aber ich kann wahnsinnig gut saufen, wenn ich will.

ich bin der meinung, dass es männlichen cis-hetero weißen autoren verboten werden sollte, über thomas bernhard zu schreiben. thomas bernhard nur mehr für alle anderen.

roman, wo thomas bernhard aus s1 grab aufersteht und als zombie die gehirne von allen cis hetero männlichen autoren aufisst, die in seinen namen schreiben.

Hinterlasse einen Kommentar