ich werde meine asche in der see verstreuen
zwischen sizilien und zakynthos
und jedes mal, wenn du mit einer neuen frau
auf dem weg zu einer insel bist
die du noch nicht erobert hast
wird mein geist in ihren körper treten
sie wird verrückt sein: ganz genau wie ich
so werde ich dich verfolgen
bis ans ende deines lebens
weil du mir meines genommen hast
noch während du von all
den abenteuern sangst
die wir beide miteinander erleben würden
so als wär ich nur dafür gemacht
dass du mir diese welt zeigst
meinen horizont erweiterst
hast farbenprächtige bilder in
meinen kopf gepflanzt
und mir versprochen
ich könnte sie behalten
ich erkannte dein blendwerk zu spät
irrte manisch in dein labyrinth
weil ich sicher war
diesen weg zu kennen
als führte er mich nachhause
„finde mein herz
dann gehört es nur dir“
deine worte verführten mich dazu
schneller zu laufen
ich hörte dich wie einen kanon
wieder und wieder
durch meine ohren rauschen
du würdest in deiner mitte
auf mich warten
du wolltest nie gefunden werden
nicht von ihr
nicht von mir
nicht von ihnen
deine mitte
die hast du nie gefunden
schwanktest mit dem
rechten bein voraus
zur linken seite
und umgekehrt
aber gesteuert hat dich das
was dazwischen ist
und auf jeder seite
wartete von zeit zu zeit
ein neues spielzeug
auf dich
das du unbedingt haben wolltest
jedoch nur solange es neu war
in deiner täuschung verlor
ich schritt für schritt
all meine facetten
ich war dir hoffnungslos verfallen
konnte nichts anderes mehr sehen
und wenn von außerhalb
die wohlwollenden stimmen
ihre warnungen aussprachen
nach mir riefen und
mich flehentlich baten
endlich umzudrehen
blendete ich sie aus
ich sah hörte spürte nur noch dich
als ich dem wahnsinn verfiel
fühltest du mich für einen
kurzen moment so wie ich dich
es waren sekunden
denn wenn du erst einmal hast
was du wolltest
schlägt dein herz sofort für
etwas neues
das umworben werden will
ich fand keinen weg mehr aus dir heraus
also blieb ich dort
das fieber ließ sich nicht senken
mir fehlte die kraft
es endlich zu beenden
ich sank zu boden
mit dem rücken
an deiner wand
den blick gegen süden
gerichtet
meine finger streckten sich
dir immer noch (sehn)süchtig
entgegen
in der anderen hand
hielt ich kieselsteine
um eine spur
zu dir zu legen
oder dich damit zu bewerfen
ich war nie gläubig
und fing an zu beten
ich flehte
versprach, alles zu geben
nur noch einmal
du und ich
ich habe viel um dich geweint
doch nie so wie in diesem
moment der klarheit:
du hattest diesen ort
schon längst verlassen
wir waren ein lost place
und ich hatte es nicht
einmal gemerkt
die ersten schaulustigen
waren vermutlich schon
auf dem weg hierher
um fotos zu machen
bestimmt gab es inzwischen
etliche forumseinträge mit den
koordinaten zu deinen schandtaten
du hast die krankheit
in mein herz gepflanzt
als wir uns zum zweiten
mal begegneten
hast sie keimen lassen
mit jedem deiner versprechen
als ich an dir starb
drückte ich meinen kopf
fest an dich
meine letzten worte waren gehaucht:
ich mag verrückt sein
dabei hätte ich dich einfach
wirklich nur gebraucht
uns
und mich
so wie ich war
wenn ich versuchte
so zu sein
wie du mich wolltest
weil ich mir dabei stark vorkam
nur war ich schwach
weil ich nicht zu mir stehen konnte
mich für dich verbiegen wollte
um endlich das zu sein
wofür du dich entscheidest
ich vermisse
manchmal
wie es sich anfühlte
wenn du mich lobtest
braves mädchen
lauf weiter schneller
mit mehr energie
kämpfe arbeite
ich bringe dich schon
noch dahin
da vorne im ziel
warte ich
nur auf dich
ich kann jetzt ozeane beschwören
und wenn mir danach ist
hole ich deine neue begleitung
einfach zu mir in den abyss
um ihr das üble schicksal zu ersparen
ich lasse sie ertrinken
bevor sie auch nur
ein bisschen an dich glaubt
erspare ihr die schmach
den schmerz und auch
die höhenflüge
sie muss da nicht durchgehen
keine mehr
ich werde ihre wächterin
ich lasse meinen blick
nie mehr ruhen
beobachte dich
mit adlerscharfen augen
und der stärke einer löwin
kaum habe ich meine hand
erhoben
heben sich auch die wellen
nehmen euch ein
doch nur sie mit
unter die wasseroberfläche
schon bist du wieder allein
meine nachfolgerinnen
sind von dir befreit
sie müssen erst sterben
um nach dir wieder
leben zu können
ich höre erst auf
wenn du nicht mehr verreist
lieber in deinen eigenen hallen
verweilst
die finger von fremdem gut lässt
die einsamkeit in deinen
eigenen vier wänden
ließ dich ausstreifen
und jetzt hältst du sie aus
für immer
ist es nicht das
was du vor jahren
lauthals geschworen hast
in guten wie in schlechten zeiten
FÜR IMMER
wer konnte schon ahnen
es sind nur die zweiten
ich weiß das klingt jetzt bitter
aber ich wünsch dir
dieses erbärmliche leben
hinter den gittern
die du selbst auserkoren hast
ich hingegen bin in bester gesellschaft
wir trinken wein und schreiben
über männer und andere widrigkeiten
12 frauen an einem langgezogenen tisch
und keine einzige davon ist mehr
deine bitch