17 Tage

Es ist der erste Tag und ich bin angekommen.

Das Haus steht auf einer Klippe, es ist ‚mid century‘ und leider ein Bungalow, etwas plump, so gar nicht meine Ästhetik eigentlich, aber die Aussicht macht was her, weil es große Glasfronten gibt, also verbiete ich mir, unzufrieden zu sein.

Meine Unzufriedenheit hat schon viele Situationen eskalieren lassen, also nur wenn andere Personen dabei sind, mit mir allein komm ich klar, deswegen bin ich auch alleine hier. Hoffentlich für längere Zeit.

Die Nervosität und lähmende Unruhe haben mich den ganzen Tag, seit meiner Ankunft, fest im Griff, es wird einige Tage dauern bis ich mich davon befreien und neu ordnen kann. Ich habe Angst dass es zu lang dauert und ich dadurch kostbare Zeit verliere, die ich damit verschwende, auf Instagram zu scrollen, oder Youtube Videos zu schauen, in denen andere Personen so leben, wie ich mir das für mich wünsche.

Ich lass das Handy im Haus liegen und setze mich in den Garten, der Stuhl ist maximal unbequem, so ein hartes, gusseisenes Ungetüm, reich verziert und weiß lackiert. Die Sitzfläche designt für den winzigen Hintern eines 7 jährigen Jungen. Die Lehne etwa 15 cm breit und sehr steil. Ist es meine Schuld, dass ich mich sogar darüber ärgern muss? Bin ich so kaputt, dass ich mich nicht einfach an der Umgebung erfreuen kann?

Ich muss den Entzug schaffen. Die üppigen Pflanzen, das Meer in der Ferne, weit weg aber deutlich zu sehen. Reicht mir das nicht, warum reicht mir das nicht?

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