Fragen nach Befindlichkeiten
sind unstopfbare Löcher
und immer ein
Mehr, Mehr, Mehr
davon
Die Wut
hat mir die Wörter begrenzt
und bewegt meinen
Mund
in repetitiven Mustern
als Laute
Alles ist gut, gut,gut
und über andere
Körper
als ich zum letzten Mal
meinen Vater sah
fühlte ich wie man mir
das limbische System
hinaus schießt
und Fetzen davon
in der Luft wirbeln
Als rosarote Watte Welten
in denen er mich gebetet hat
nachträglich
in der Erinnerung, als
leicht formbare Masse
habe ich aus den Worten
Decken geknüpft und über mich geworfen
Der groteske Leib kann nicht anders als eine groteske Sprache erzeugen
und ich drehe die Positionen im Raum,
im Kopf
wie ich möchte:
Ich falle ihm ins Wort
Ich befehle ihm zu schweigen
Ich fand ihn schon immer sterblich
und keines Abschieds würdig, nach keiner Umarmung
Die Wut
reißt mir alle Tabus nieder
substituiert IHN beliebig
und legt meine Wörter
sanft aus
dort wo-
mir kommt schon längst
das große Kotzen
ein Kind, das seine Eltern zu früh verschlungen hat und sich nun ganz allein Angst macht. Es gibt alle Gaben, alle Objekte wieder von sich und erbricht sie. (Kristeva)
Hier –
ich zerdrücke ihm den Kopf
und heraus fallen nur
schlecht gezimmerte
Versionen
von mir
die es nicht geben kann
Denn
alles ist immer gut
und ich bleibe unberührt
IM
Damals-
morgens,
er hat mir Bier angeboten
und stille Entschuldigungen vorgetragen
er hat sexuelle Lustempfindungen
gegenüber Minderjährigen
geäußert
und mich nicht Schritt halten lassen
Heute –
Die Wut hat meine
Sprache verlernt
aber trägt
gut geschminkte Augen
und entpuppt sich als
lange kuratiertes
Nude
Oder wenn ich bei ihm bin:
Ich bin kein Objekt, das er denken oder imaginieren kann.
Ich erlaube ihm, eine mehr oder weniger große Autonomie oder Distanz zu gewinnen.
Für ihn
ich bin –
das radikal Ausgeschlossene, das Verworfene, welches das Ich in jene Zonen mitreißt, in denen der Sinn zusammenbricht
Und ich werde mir erlauben ein Abjekt zu sein
If you let me be angry