I wanna be your abject

J schreibt über das Wort – VOMIT

und ich versuche mich daran zu erinnern

wie oft ich lieber, als 

Wir sitzen in deiner Wohnung. Ein Zimmer. Alles noch säuberlich verpackt. Eine Kochplatte. Um den Herd nicht zu beschmutzen. Drei Gläser. Ein Buch. Ein Bild. Von mir. 

Wo der Rest denn sei, werde ich dich fragen. 

Die Bücher, das Radio, die anderen, der Schrank, die anderen Töchter 

Alles hast du weggeworfen.

Man möge sich vorstellen, wie viel Dreck man hätte, würde man sich nicht sofort allem entledigen, das nicht mehr gebraucht wird. Keinen Zweck mehr hat. 

Ich stimme dir zu. Gebe dir Recht. Alles, was du sagst, wird mit einem Nicken beantwortet werden. Die Wörter gehen auf dem Weg verloren.

Wie es wäre dich jetzt zu berühren 

VOMIT 

Mit dem Fuß, deinen Fuß. Oder meine Hand auf deinem Kopf. Aber ich frage dich nicht.

Ich denke, du wärst vielleicht leichter zu erklären, in einer anderen Sprache: 

When I was eleven years old 

my father was in hospital

for breaking both of his legs

when drunk

and whenever I was there

a new woman came 

to visit him

and I came to understand

that words cannot 

create a single vibration 

on earth

Jahre danach – 

VOMIT 

Wenn ich im Bett liege, wird das nicht mein Bett sein. Und wenn ich ihm begegne, werde ich mich durch die Augen einer anderen sehen. 

Es wird eine Frage kommen, und der Raum wird die Fenster verlieren,

ich falle in ein Loch,

während er auf mir liegt,

und ich beginne zu verstehen

wie man durch

den eigenen Mund fallen kann 

  • und auch er wird mir

 Hinterzimmer 

gedacht als Alltagsmythos 

WENN

ich entführe die Begriffe

in seine Bedeutungen

und beginne das Wort Bedürfnislosigkeit 

zu werden

während ich an Bachmann denke –

(…)doch damals hörte ich zum ersten mal seine Stimme, ruhig, korrekt, auf einem Ton : Verzeihung. Darauf fand ich keine Antwort, denn das hatte noch nie jemand zu mir gesagt, und ich war nicht sicher (…) 

und er mich fragend ansieht

Möchtest du etwas sagen, etwas sagen, etwas sagen

VOMIT

aber ich möchte diesen Mund nicht 

verwenden müssen

um zu sprechen

ich möchte 

VOMIT

ich möchte die Schlangen zurück 

in die Haut

stecken

und Begriffe enthäuten 

und mir die Erlaubnis geben

to VOMIT

to SPEAK 

Wenn er mir eine Frage stellt: 

Ich denke an die Idee

der Entstehung von Milch 

und Sekrete 

an VOMIT

Ich muss Hafenarbeiterin sein

und tätowiere

den Männern die Anker 

auf

Unterarme

Aber niemand hat hier je den Atlantik 

wenn seine Wörter in meine Ohren treten 

fester, fester, fester 

 und meine Welt

für ihn 

Theoriebildungen und verzweigte Wörter 

wohnhaft 

in Isotopien des Unsinns 

hier bin ich 

und  entautomatisiere jedes Maxim 

als 

er mir den Körper hält 

VOMIT

Und auch 

der Körper ist mir 

diskursiv 

und konstruiert

Alles wird mir

Permanentes Konzept

Und dazwischen –

Liegt

 alles was mir abschließbar ist 

Nur niemals meine Deutungen 

Nur niemals seine Wörter 

It’s not that I don’t like the idea of milk

It just makes me wanna VOMIT 

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