Der Zoo hat einen Graben

Sobald ich den Text lese, muss ich dir Bedeutung absprechen und sobald ich Text schreibe, muss ich dich mit Bedeutung versehen.

Wenn ich wegfahre und nicht weiß, wann wir uns wieder sehen, muss ich mich entscheiden, ob ich das aushalte oder nicht. Und wenn ich es nicht aushalte, was ich damit mache. Ich lese den Text.

But I was tired of the narrow shelter of the trench, firing from the safety of an unassailable position, and made this the whole point: I had to be doing something difficult and potentially wrong, in order for the project to somehow be right.
Kristian Vistrup Madsen, Doing Time – Essays on using People.

Wenn ich sage, ich habe das über die Auseinandersetzung mit deinem Text gelernt meine ich, ich will in ihm sein, ich will in deinem Text sein, nicht als Figur, nicht als Name, nicht als eine Aufzählung. Ich will, als alles was ich bin, in diesem Text sein und mich darin auflösen und darin zerrinnen um als Flüssigkeit zischen allen Zeilen zu kleben und um alles an mir haften zu lassen was der Text hergibt und was er ausrichtet.

Wenn ich den letzten Satz sage, meine ich, ich will deine Geschichte bestimmen, ich will aus ihr heraus dein Ende bestimmen, weil das für mich eine Bedeutung hat. Weil alle deine Anfänge für mich eine Bedeutung haben. Und wenn ich den Text lese, ich diese Bedeutung wieder nehme und sie auslösche. Und wenn ich den Text schreibe und mir einen neuen Satz suche für eines deiner Enden, dann

schreibe ich dir diesen Satz nicht und sage dir

ROAR

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