wenn es nur so wäre, denke ich, wenn es nur so wäre!
hätte ich dann nicht längst einen platz für dich finden müssen, A.?
das, was sich da zwischen uns gelegt hat, dafür müssen worte gefunden werden, weil ich es bislang nicht verstehe. ich verstehe wer du bist, zwischendurch. verstehe, was in mich gefahren ist, manchmal wiederum ist es weg, plötzlich nicht mehr greifbar. ich beginne wieder von vorn, meine überlegungen.
einmal träumte ich von A., wir hielten uns an der hand und rannten die straßen entlang, wir rannten zum meer. kamen an gegenden vorbei, wo A. in der nähe zur schule gegangen war, als kind. liefen am haus vorbei, wo A. die kindheit verbracht hat, wo ein teil der familie vielleicht jetzt noch lebte. ich spürte diese seltsame sentimentalität, aber freute mich jetzt und hier zusammen – hand in hand, jetzt und hier zu laufen.
das meer ist nicht mehr weit – ich kann es schon spüren
ich stehe an der spüle und greife das schaumige messer, umfasse seine klinge, umschließe sie, mit der linken hand, während ich den griff scheuere. ich weiß, man soll das eigentlich nicht machen, deswegen tue ich es ja.
dass wir beide jetzt hier sitzen, A., es heißt, dass wir beide überlebt haben. es ist so fucking besonders, dass wir beide nicht gestorben sind, dass wir uns begegnet, dass wir hier sitzen, in der sonne, dass wir eis essen und uns dabei unterhalten, in die augen schauen. ich schaue dir in die augen, ich bemerke ihre farben, ich folge deinen worten nicht mehr, für einen moment. ich frage mich, was würde passieren, A., wenn ich mich in dich verlieben würde? so als freund. und was, wenn es schon passiert?
in den büchern ist es ein ankommen und gehen.
wem ich mich nah fühle, wer mich überall hin begleitet wie ein geist: ettore. eigentlich wünsche ich mir nichts mehr, als dein name verkörpert. ein geist als festhalter, als anker. ich frag mich, wie A. das aushält. mit dir ist es auch ein bisschen so, diese ständigen aufbrüche und abbrüche, clean cut.
zu S schreibe ich ich bin froh dass du nicht gestorben bist. S antwortet ich nicht.
meine probleme dinge zu teilen, die mir etwas bedeuten, die mich wirklich berühren. mit A. möchte ich so viel mehr noch teilen. und trotzdem ist da die furcht, dass A. am ende da steht und mir mit einem scharfen gegenstand, einem der A. gut in der hand liegt, in die brust niederfährt. A. könnte meinen körper spalten, ich wäre A. nicht böse, ich würde denken, das ist schon richtig so, das musste so kommen.
ich möchte A. alles fragen, aber halte mich zurück, ich will nicht stören. ich will fragen hast du schon ____ gelesen, A., wann und wie lange hast du dafür gebraucht und wie hat es dir gefallen? kennst du eigentlich ____? wann hast du zuletzt gitarre gespielt und kannst du mir demnächst was vorspielen? hast du meinen hint heute morgen überhaupt verstanden, den mit deinem namen und den vertauschten vokalen. kannst du mir was auf französisch vorlesen? gern auch italienisch. deine stimme klingt so gut dabei, deine lippen passen zur sprache, diese leicht vorgeschobene unterlippe, ich mag das. sollen wir das mal machen wie im traum? denkst du eigentlich, du kannst schneller rennen als ich? zeigst du mir dann den weg zum meer –